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el carbón = die Kohle |
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GEspaña 2002Gelsenkirchen - eine Stadt mit vielen Kulturen
Entwicklung der GEspaña
Seit den spanischen Kulturtagen 1995 dauerte es sieben Jahre, bis es schließlich im Jahr 2002 zu einer weiteren spanischen Veranstaltungsreihe kam.
In dieser Zeit wurde in den spanischen Vereinen und Organisationen darüber diskutiert, dass es zukünftig eine regelmäßige Veranstaltung geben sollte, in der der Flamenco und alle Themen, die mit dem Heimatland der Spanier zu tun haben, im Mittelpunkt stehen sollte. Trotzdem sollte diese Veranstaltung allen anderen Nationalitäten offen stehen und auch die zahlreichen Mischformen in der Musik und Kunst in Südwesteuropa dokumentieren.
Mit Unterstützung des Referates Soziales wurde schließlich das Festival „GEspaña“ geboren. Das Festival beteiligt alle am Ort befindlichen spanischen Organisationen und Vereine und zieht zahlreiche Kooperationspartner aus anderen Bereichen und Nationalitäten hinzu.
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Am 03.05.2002 fand die Eröffnungsveranstaltung des neuen Festivals im Foyer der Volksbank Gelsenkirchen-Buer am Goldbergplatz statt.
Der in Gelsenkirchen geborene Gitarrist Rafael Cortes verwandelte die kühle Schalterhalle der Volksbank in einen Flamencotiegel. Rund 300 Zuschauer waren zum Goldbergplatz gekommen, um sich zum Auftakt zu den feurigen Klängen in den Süden zu träumen. Zur kulinarischen Geschmacksverstärkung bekamen die Gäste spanische Tapas und Rotwein kredenzt. Cortes riss sein Publikum mit andächtig filigranen und dann wieder leidenschaftlichen Tönen zu Jubelstürmen hin. Während des Zeitraumes des Festivals präsentierte der Hamburger Fotograf Michael Pasdzior von der Kraft und Leidenschaft des Tanzes faszinierte Bilder im „Zyklus Flamenco“. Pasdzior ist bekannt durch Veröffentlichungen im Zeitmagazin, Merian, Vogue, SZ-Magazin und Amadeu. Die Tanzgruppe „Al Andaluz“ trat parallel beim Maifest der Werbegemeinschaft Bahnhofstraße auf dem Neumarkt auf. Vor begeistertem Publikum stellte die Gruppe unter Leitung von Isabel Rodriguez verschiedene Tanzstile wie Sevillanas, Alegrias und Fandangos vor.
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Weitere Höhepunkte folgten. Am 04.05.2002 zeigten kleine Gelsenkirchener Spanierinnen und Spanier von der Gruppe „Sueño del Sur“, wie wichtig ihnen der Flamenco schon ist. Die Gruppe übt regelmäßig mit ihrer Leiterin Sonia Medina und hat bereits ein beträchtliches Niveau erreicht. Gerhard Klingenstein stellte am 04.05.2002 im gemütlichen Museumscafé in Buer „Paco de Lucia, den Grenzgänger im Flamenco“ im Rahmen einer kleinen Talkshow vor. Klingenstein bot dem Publikum die Gelegenheit, die besondere Bedeutung Paco de Lucias für die stetige Fortentwicklung des Flamencos kennen zu lernen. Fotos und Musikbeispiele machten diesen Abend sehr kurzweilig und interessant.
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Auch am 05.05.2002 stand die Musik im Mittelpunkt. Das im Hugo, Horster Straße, konzertierende Musik- und Tanzensemble „Romancero Gitano” stellte die frohen und ausgelassenen Seiten des Flamencos vor. Sie kreierten an diesem Abend eine spezielle Mischung aus Melodie, Tanz und Rhythmus und boten eine unvergessliche und publikumsnahe Show.
Parallel zu dieser Veranstaltung stellte sich die Gruppe Alegria Gitana im Spanischen Zentrum an der Josefstraße vor. Die aus Santa Fe/Granada stammenden Künstler stehen für den puren, markanten Stil der Zigeuner im Flamenco. Das aus den Nähten zu platzen drohende Spanische Zentrum genoss die spektakuläre Darbietung in vollen Zügen und schwärmt noch heute von diesem Auftritt, ganz ohne Technik und Bühne, mitten im Publikum.
Die Schauburg in Gelsenkirchen-Buer präsentierte am 07.05. im Kommunalen Kino den gerade erschienenen Flamencofilm „Vengo“. Der berühmte Tänzer Antonio Canales, der bereits im Alter von 13 Jahren begann, klassischen Tanz zu studieren und mit 17 Jahren im Spanischen Nationalballett in Madrid tanzte, stellte im Film den jungen Mann „Caco“ dar, der nicht über den Tod seiner Tochter hinwegkommt. Gemeinsam mit seinem behinderten Neffen Diego ertränkt er seine Trauer in Musik…. Vengo zeigt: Ob in der höchsten Freude oder im tiefsten Leid, in allem steckt Musik.
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Am 08.05.2002 war die Premiere einer echten Neuschöpfung der Veranstaltergemeinschaft. Die in Alt Gelsenkirchen und Buer befindliche Gastronomie erlebte erstmals eine „Ola Flamenca“ (Flamencowelle). Durch über 10 Gaststätten zogen zahlreiche Tanzgruppen, machten darauf aufmerksam, dass Gelsenkirchen zurzeit spanische Kulturtage erlebt und luden alle zum Feiern ein.
Die Flamencogruppe „Azahar“ begab sich tänzerisch und musikalisch zeitgemäß auf neue Wege im Rahmen des traditionellen Flamencos. Azahar bot am 09.05.02 im Revierpark Nienhausen dem Publikum ein besonderes Erlebnis dar: Das Flamencotheater Angeles Santiago und José Manuel Sánches brachten „Mujer-Hombre“, eine Geschichte voller Leidenschaft, Liebe und Leid auf die Bühne des Freizeithauses des Revierparks.
Nach viel Kunst und Arbeit hatten sich alle Beteiligten eine Abschlussfiesta mit Wein und Tapas verdient. Um das Gebäude von Jacques Weindepot wurden Bühne, Theke und Zelte aufgebaut, damit eine feurige Fiesta zelebriert werden konnte. Zum krönenden Abschluss brachten viele Einzelkünstler und Gruppen zu passender Musik Einlagen auf die Bühne und über 400 Besucher labten sich an Wein und Spezialitäten.
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