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Datum: Samstag 20. Mai 2006
Beginn: 16:00 Uhr
Ort: Spanisches Zentrum
Josefstraße 33
45879 Gelsenkirchen
Eintritt: FREI !
Paco de los Reyes

Schon zum 3. Mal fand ein Straßenfest in der Josefstraße in Gelsenkirchen statt. In Zusammenarbeit mit den auf und an der Josefstraße in der Neustadt arbeitenden Migrantenvereinen der tunesischen, libanesischen und türkischen Nachbarn der „Sociedad del Emigrante Español e.V.“ wurde (trotz Regen) ein vielfältiges Programm geboten.

Auf der Bühne sorgten „Paco de los Reyes“ und Michio und die Gruppe „100 % natural“ für Stimmung.

Die Vereine informierten über ihre Arbeit und boten landestypische Spezialitäten an. Die Kindertagesstätte an der Weindorfstraße hielt Angebote für Kinder bereit.

Die "Sociedad del Emigrante Español e.V." in Gelsenkirchen ist seit Jahrzehten der Anlaufpunkt für Spanierinnen und Spanier in der Stadt. Der Verein ist aktiv in der Kontaktpflege zu deutschen und ausländischen Nachbarn und arbeitet an der Umsetzung des Integrationskonzeptes für die Stadt an vielen Stellen mit. Neben der Mitgliedschaft in der GEMI, einem Zusammenschluß von 20 Migrantenvereinen, ist der Verein auch beim Stadtteilerneuerungsprojekt Gelsenkirchen Südost dabei.
Das Straßenfest am Spanischen Zentrum in der Josefstraße ist mittlerweile schon zu einer Tradition in der Neustadt geworden.





Paco de los Reyes

Paco de los Reyes

Flamenco-Sänger

Paco de los Reyes wurde 1968 in Badajoz, in Südspanien, geboren. Er wuchs dort im Altstadtviertel „Las Moreras“ auf. Im Schoß seiner Familie verbrachte er eine von Flamenco umgebene Kindheit an den Ufern des „Rio Guadiana“. Früh lernte er Flamencoprofis und wichtige Persönlichkeiten aus dem Flamencogeschäft kennen. Er spürte die Kraft dieser Kunstform und machte sie sich zu eigen.
In seiner Erinnerung spielen der örtliche Flamencosender und ein kleines altes Radio eine wichtige Rolle. Sein Großvater nahm ihn gelegentlich mit zu einer Bodega in seinem Viertel. Dort redeten die Alten über Stierkampf oder spielten einfach Karten und Domino. Aber manchmal erklang in einem stillen Moment eine Stimme mit einem Vers, dem alle gebannt zuhörten und ihm mit dem typischen „Ole-Rufen“ folgten. Dies alles hat Paco de los Reyes in seiner Kunst sehr geprägt.

In früher Jugend kam er als Einwandererkind nach Deutschland, wo er bereits 1983 im Alter von 13 Jahren sein Debüt mit der Flamencoformation „El Sueño Andaluz“ gab. Später arbeitete er als Sänger für viele Ensembles und bekannte Tänzerinnen und Tänzer wie z.B. „Maria del Mar“, „Jose Manuel Sanchez“, „Las Semillas, Compagnie „La Charrú“ und vielen mehr. Beim Maestro Angel Martinez „El Molinero“ erweiterte er stetig seine Kenntnisse. Aufenthalte in Spanien bei Ikonen des Flamencogesangs wie Calixto Sanchez ließen ihn zum ausdruckstarken Sänger reifen.

Als einen unvergesslichen Moment in seiner Laufbahn nennt Paco das vom WDR übertragene Konzert des berühmten „El Chocolate“ im Bahnhof Langendreer in Bochum an, bei dem er die Gelegenheit hatte, den inzwischen leider verstorbenen Altmeister persönlich kennen zu lernen.
Gleichermaßen berührte ihn seine Begegnung mit dem Gitarrenweltstar Gerardo Nunez auf der "Feria Germany" auf der Trabrennbahn Gelsenkirchen.

Paco de los Reyes hat sich mittlerweile einen ganz eigenen Gesangsstil erarbeitet. Sein Repertoire ist breit gefächert. Er beherrscht den klassischen Stil doch trägt auch eigene Texte vor, die gleichermaßen puristich wie innovativ sind. Paco de los Reyes ist Flamenco-Sänger mit vollem Herzblut.

Im Jahre 2003 gründete er das Flamencoensemble „Cafe Cantante“. Ausgesuchte Musiker wie Elena Martin, Carmen Salado oder Nina Gonzalez „La Argentinita“ führten ihre Produktion erfolgreich an vielen Orten vor.

Seit 2004 gibt Paco de los Reyes auch Konzerte als Solist, bei denen er sich von professionellen Gitarristen begleiten lässt. Sein profundes Wissen über geschichtlichen Hintergründe seiner Kunst setzt er in musikalisch-literarische Begegnungen um, wie z.B. im Jahre 2004 mit einem „Special“ über den spanischen Maler und Poeten Rafael Alberti.

Michio

Flamenco-Gitarist

Michio, Jahrgang 1971, bekommt seine erste Gitarre im Alter von sieben Jahren geschenkt. Dies ist der Startschuß für eine zunächst sehr klassisch ausgerichtete Auseinandersetzung mit dem Instrument: Fundierter klassischer Gitarrenunterricht seit dem 8. Lebensjahr lassen ihn schnell kleine Erfolge feiern und schon bald wird er Mitglied des Saarbrücker Gitarrenensembles, wo junge Talente mit erfahrenen Spielern in einem Ensemble (damals geleitet von Jörg Becker) zusammen konzertieren. Schnell wird der damalige Professor für Gitarre an der Musikhochschule des Saarlandes, Jirji Jirmal, auf den jungen Gitarristen aufmerksam und unterrichtet ihn privat, bis Michio 1991 Student an der "Musikhochschule des Saarlandes", ebenfalls unter Professor Jirmal, wird.

Nach seinem Abschlußexamen als Diplommusiklehrer in Saarbrücken zieht es Michio an die "Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Wien", wo er sich bei der Aufnahmeprüfung gegen eine starke internationale Konkurrenz durchsetzt und als einziger in die Konzertfachklasse von Professor Konrad Ragossnig aufgenommen wird. Während der Zeit an der Wiener Musikhochschule gründet Michio mit seinen spanischen Kommilitonen Pablo Martín (heute Bassist des Gerardo Núñez Trios) und Daniel Oyárzabal das Flamenco-Trio "Moros y Cristianos" (Gitarre, Baß, Percussion).

Das Trio etabliert sich in kürzester Zeit in der Wiener Jazz- und Flamencoszene, so daß Auftritte bei etablierten Events wie die "Cumbre Flamenca Viena 3" 1999 oder in renommierten Konzertsälen wie der "Beethoven-Gedenkstätte", dem "Theater des Augenblicks", dem "Interkulttheater" oder dem "Reigen", folgen. 1999 entsteht seine erste Flamenco-CD "Moros y Cristianos", die bei der Fachpresse auf großes Lob stößt.

1998 gewinnt Michio den dritten Preis beim Internationalen Gitarrenwettbewerb "Open strings" in Osnabrück, bei dem mehr als 200 Kandidaten aller Stilrichtungen gegeneinander antreten. Außerdem wird er Förderpreisträger des "Rheinischen Gitarrenfestivals 1998".

Seit seinem 1. Konzertfachdiplom 1999 an der Wiener Musikhochschule pendelt er zwischen Spanien und Deutschland. In Spanien, das er seit 1990 regelmäßig bereist, hat er bei renomierten Künstlern wie Manolo Sanlúcar und Rafael Riqueni Meisterkurse besucht und hat seinen Stil in allen Famencozentren Andalusiens, unter anderem in Sevilla, Jerez, Córdoba, Granada, Algeciras, verfeinert.

In Deutschland und dem übrigen Europa ist er als gefragter Solist und Begleiter tätig, was Konzertreisen nach Polen, Griechenland, Österreich, die Tschechische Republik, sowie Engagements auf hiesigen Flamencofestivals belegen. Im Jahr 2000 beginnt sich seine Konzertätigkeit nach Asien hin auszuweiten, es folgen vier Japantourneen mit verschiedenen Besetzungen.

Seit 2001 pflegt Michio regen Austausch mit namhaften Künstlern der Madrider Jazz- und Flamencoszene, was unter anderem die Liste der Musiker seiner 2004 bei "Alameda Production" erschienenen CD zambúllete eindrucksvoll belegt. Doch nicht nur als Gitarrist, sondern auch als Komponist, ist Michio mittlerweile sehr gefragt: So hat er für das Darmstädter Staatstheater die Bühnenmusik zum Tanzstück "Das Haus der Bernarda Alba" nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Federico Garcia Lorca unter der choreographischen Leitung von Mei Hong Lin geschrieben und live gespielt.

Web: www.michio-world.org

 
 
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